Das Yotaphone 2 ist mit seinen zwei Bildschirmen ein Exot und in dieser Preisklasse einzigartig. Zwar gibt es z.B. noch das Siswoo R 9 Darkmoon mit zweitem Display, aber das spielt in einer preislich anderen Liga.
Zu beachten ist, dass es das Yotaphone 2 in zwei Versionen gibt – eine für China und ein internationales Modell. Das internationale Modell trägt die Bezeichnung „YD201“ und unterstützt alle für Europa nötigen LTE-Frequenzen incl. Band 20 und bietet ein neueres Betriebssystem.
Das AMOLED-Hauptdisplay misst 5 Zoll und löst in FullHD (1920 x 1080 Pixel) auf. Dabei liefert es eine Pixeldichte von beachtlichen 442ppi und überschreitet die „Retina-Grenze“ ganz locker.
Es sitzt hinter Gorilla Glas der 3. Generation und sowohl die Farbdarstellung, als auch der Kontrast sind dank AMOLED-Technik mehr als nur zufriedenstellend. Die Adreno 330 GPU versorgt Haupt- und Neben-Display flüssig mit Signalen.
Das 4,7 Zoll große E-Ink Display ist dauerhaft eingeschaltet, bietet eine Auflösung von 960 x 540 Pixeln und 235ppi Punktdichte. Da es beim Yotaphone 2 überwiegend zum Anzeigen von Benachrichtigungen genutzt wird, wurde auf eine Beleuchtung komplett verzichtet, was den Strombedarf gewaltig senkt.
Als Zweitdisplay stellt es 16 Graustufen dar, ist angenehm um E-Books anzusehen und wird von Corning Gorilla Glass 3 geschützt. Mit „YotaCover“ kann die Gestaltung des Always-On-Displays von euch selbst in die Hand genommen werden und die wichtigsten Apps finden ihren Platz auf der sparsamen Displayseite. Mit der Mirror-Funktion kann zudem das gesamte Farb-Displays auf das sparsamere Monochrom-Display gespiegelt werden.
Der Qualcomm Snapdragon 801 Quad-Core-Prozessor ist mit einer maximalen Taktrate von 2,2 GHz schnell genug für jede App und 2GB Arbeitsspeicher vom Typ LPDDR3 ermöglichen eine befriedigende Multitasking-Reichweite.
Im Test waren AnTuTu Benchmarks von 40.000 Punkten möglich. Zum spielen hochauflösender Games gibt es bestimmt bessere China-Smartphones, aber auch ein Spielchen kann man mit dem Yotaphone 2 wagen. Der 32GB Hauptspeicher (eMMC) ist leider nicht per Speicherkarte erweiterbar.
Der Akku hält bei normaler Nutzung gut 1-2 Tage durch. Mit 2500mAh ist die Kapazität mittelmäßig hoch angesetzt, was allerdings über das sparsame Zweitdisplay ganz gut kompensiert werden kann. Allerdings waren im Test maximal 5,5 Stunden Video-Streaming per WiFi möglich, denn das eingeschaltete Hauptdisplay, WiFi-Modul und CPU/GPU zeigten unter Last ihre hungrige Seite.
Videos die vom internen Speicher abgespielt werden, sollen bis 9,5 Stunden am Stück laufen. Die Gesprächszeiten im GSM-Netz liegen bei maximal 41,8 Stunden und im 3G-Netz sollen es bis zu 26 Stunden sein (Herstellerangabe, nicht selbst getestet). Bei intensiver Nutzung muss man daher täglich ans oder aufs Ladegerät, denn kabelloses Laden per Qi-Standard ist möglich. Auch wird Qualcomm`s Quick Charge 2.0 unterstützt.
Mit 144,9 mm x 69,4 mm x 8,95 mm und 144 Gramm ist das China-Handy handlich und leicht. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat und ist sauber verarbeitet. Eine Benachrichtigungs-LED gibt es nicht, denn diese Aufgabe übernimmt das E-Ink-Panel. Der Klinkenanschluss sitzt an der oberen Kante und unten am Gehäuse sind die Lautsprecher zu finden.
Der Klang der Speaker ist sehr gut, allerdings ist die Musikausgabe mit dem im Lieferumfang enthaltenen Kopfhörer nicht überzeugend. Der Klang ist dünn und unbeschreiblich schlecht. Mit anderen Kopfhörern sieht die Sache aber schon ganz anders aus, daher liegt es wirklich nur an den Kopfhörern und nicht am Smartphone selbst.
Die Sprachqualität ist gut, allerdings gibt es in der chinesischen Version kein LTE Band 20. Daher muss man in ländlichen Gegenden auf UMTS ausweichen oder die internationale Version kaufen, welche über alle nötigen LTE Bänder verfügt.
Die Internationale Version bietet zudem ein neueres Betriebssystem (dazu unten mehr).
Die Hauptkamera mit LED-Blitz bietet einen 8 Megapixel starken Sensor mit einem halbwegs zügig funktionierenden Autofokus. Die Qualität der Bilder ist in Ordnung und Videos bis FullHD sind mit 30fps möglich. Die hinten sitzende Selfie-Kamera bietet eine schwache Auflösung von nur 2,1 Megapixeln, was eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist.
An Sensoren wurde nicht gespart und daher gibt es einen Beschleunigungsmesser, Kompass, Gyroskop, Näherungssensor und einen Umgebungslichtsensor. Sehr erfreulich ist auch, dass NFC unterstützt wird. Des weiteren ist natürlich WiFi (a/b/g/n/ac) und Bluetooth 4.0 an Bord.
Auch wenn Android 4.4.3 (in der chinesischen Version des Yotaphone 2) nicht zu den neusten Betriebssystemen in der Android Welt gehört, so ist dieses KitKat hervorragend aufs Gerät abgestimmt und läuft super flüssig. Ein Upgrade auf eine neuere Firmware gab es bereits bei der internationalen Version mit Android 5.0.
Wer gerne und viel E-Books liest und mit eher pixelschwachen Kameras leben kann, der bekommt mit dem Yotaphone 2 ein tolles Smartphone. Die „Generation Selfie“ wird mit dem Telefon nicht glücklich, denn die Selfie-Kamera ist wirklich schwach. Es kann im Alltag voll überzeugen und geht auch bei aufwändigeren Anwendungen nicht in die Knie.
Mit Preisen ab nur 124,99€ incl. Lieferung (plus 19% EUst.) gibt es ein hübsches, solides und rundum brauchbares China-Handy mit doppeltem Display.
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